Prokrastination: Warum wir aufschieben – und der überraschende Weg, den inneren Schweinehund zu besiegen

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Am vergangenen Samstag las ich in der Zeitung einen Artikel, der mit folgenden Worten begann „In der modernen Welt, in der Ablenkungen allgegenwärtig sind, ist Prokrastination zu einem weit verbreiteten Problem geworden“. Hmm, was war das doch gleich nochmal „Prokrastination“, ach ja meine Mutter nannte es immer „Aufschieberitis“ und zog mich damit auf, wenn ich wieder einmal Dinge aufschieben wollte, obwohl ich wusste, dass die Auswirkungen negativ sein können, wie z.B. Hausaufgaben ☹.
Wie ist es bei Ihnen, kennen Sie das Phänomen auch? Fast jede*r hat schon einmal das Aufschieben wichtiger Aufgaben erlebt. Doch was genau ist Prokrastination oder Aufschieberitis, warum tun wir es, und wie können wir diesen „inneren Schweinehund“ überwinden?

Was ist Prokrastination?

Prokrastination bezeichnet das wiederholte Aufschieben von Aufgaben, obwohl wir uns der negativen Konsequenzen bewusst sind. Es handelt sich dabei nicht einfach um Faulheit oder mangelnde Selbstdisziplin, sondern um ein komplexes Verhalten, das tiefere psychologische Wurzeln haben kann.

Warum prokrastinieren wir?

Die Gründe für Prokrastination sind vielfältig und können von Person zu Person variieren. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

• Angst vor Versagen. Viele Menschen schieben Aufgaben auf, weil sie Angst haben, den Erwartungen nicht gerecht zu werden. Das vermeintliche Versagen wird durch das Nicht-Beginnen der Aufgabe vermieden.
• Perfektionismus. Der Drang, eine Aufgabe perfekt zu erledigen, kann dazu führen, dass man sie immer weiter hinauszögert. Der Gedanke, nicht perfekt zu sein, lähmt oft den ersten Schritt.
• Überforderung. Wenn eine Aufgabe zu groß oder zu komplex erscheint, kann das Gefühl der Überforderung dazu führen, dass man sie lieber gar nicht erst angeht.
• Fehlendes Zeitmanagement. Mangelnde Struktur und Organisation im Alltag führen oft dazu, dass wichtige Aufgaben auf der Strecke bleiben.

Die negativen Folgen der Prokrastination

Sie führt zu Stress und Zeitdruck, auch die Qualität der erledigten Arbeit kann beeinträchtigt werden. Langfristig kann ständige Prokrastination das Selbstvertrauen und die mentale Gesundheit schädigen.

Strategien zur Überwindung der Prokrastination

Die gute Nachricht ist, dass Prokrastination kein unveränderliches Schicksal ist. Mit den richtigen Strategien und ein wenig Disziplin kann jeder lernen, produktiver zu sein und Aufgaben rechtzeitig zu erledigen. Hier sind einige bewährte Methoden, die jedoch nicht alle in jedem Beruf angewandt werden können:

• Klare Ziele. Definieren Sie konkrete, erreichbare Ziele. Anstatt sich vorzunehmen, „mehr zu lernen“, setzen Sie sich das Ziel, „jeden Tag eine Stunde zu lernen“.
• Zeitplan. Planen Sie Ihre Aufgaben und reservieren Sie feste Zeiten für deren Erledigung. Ein gut strukturierter Tagesablauf wirkt entspannend.
• Aufteilen. Zerlegen Sie große Aufgaben in mehrere kleinere, überschaubare Schritte. Das macht die Aufgabe weniger überwältigend und motiviert zum Weitermachen.
• Pomodoro-Methode. Arbeiten Sie 25 Minuten konzentriert und machen Sie dann eine 5-minütige Pause. Diese Methode hilft, die Produktivität zu steigern und Ablenkungen zu minimieren.
• Belohnung. Gönnen Sie sich kleine Belohnungen für erledigte Aufgaben. Dies erhöht die Motivation und macht die Erledigung angenehmer.
• Ihre besten Arbeitszeiten. Jeder Mensch hat unterschiedliche Phasen, in denen er am produktivsten ist. Finden Sie heraus, wann Sie am besten arbeiten können, und planen Sie wichtige Aufgaben in diese Zeitfenster.
• Ablenkungen. Schaffen Sie sich eine arbeitsfreundliche Umgebung. Schalten Sie unnötige Benachrichtigungen aus und schaffen Sie sich einen ruhigen Arbeitsplatz.

Fazit

Prokrastination ist weit verbreitet, mit den richtigen Strategien und einem bewussten Umgang jedoch überwunden werden kann. Indem wir die Ursachen des Aufschiebens erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen, können wir unser Selbstbewusstsein und Wohlbefinden verbessern.

Der erste Schritt zur Überwindung der Prokrastination ist, sich ihr bewusst zu werden. Sie benötigen Hilfe, ich unterstütze Sie gerne!

Herzlichst, Ihre Petra Flachsbarth