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Veränderungen gehören zum Leben. Manche kommen leise und unbemerkt, während andere mit der Wucht eines Erdbebens unser Dasein erschüttern. Schmerz ist dabei oft ein Begleiter, der uns scheinbar nicht loslassen will. Doch was, wenn der Schlüssel zum Loslassen des Schmerzes nicht darin liegt, ihn zu verdrängen, sondern ihn zuzulassen und zu akzeptieren?
Der Schmerz, den Veränderungen mit sich bringen
Veränderungen können auf so viele Arten schmerzhaft sein: Der Verlust eines geliebten Menschen, das Ende einer Beziehung, der Verlust des Arbeitsplatzes oder das Gefühl, in einer Gesellschaft zu leben, die sich so massiv verändert, dass sie nicht mehr wiederzuerkennen ist. Jede dieser Veränderungen bringt nicht nur eine äußere Verschiebung mit sich, sondern für manche von uns auch eine innere Erschütterung.
Der Verlust einer Beziehung – hier ist nicht ausschließlich der Tod gemeint – ist einer der tiefsten seelischen Wunden, die wir erfahren können. Es ist nicht nur der Abschied von einer Person, die uns wichtig war, sondern auch von Träumen, die wir gemeinsam hatten und der vertrauten Nähe, die Teil unseres Alltags war. Genauso wie beim Verlust des Arbeitsplatzes, der ein Gefühl von Wertlosigkeit oder Unsicherheit hervorrufen kann, oder in einer sich dramatisch verändernden Gesellschaft, die uns fremd geworden ist, bleibt das Gefühl, dass etwas unwiederbringlich verloren ist.
Schmerz kann uns überwältigen, Schmerz kann uns lähmen und trotzdem halten wir an dem Gedanken fest, dass die Dinge wieder so werden könnten wie früher, dass sich alles wieder in Ordnung bringen ließe.
Der schwierigste und gleichzeitig befreiendste Schritt ist, anzuerkennen, dass es Dinge gibt, die nicht mehr zurückkommen, die wir nur akzeptieren können.
Warum der Schmerz erst gehen kann, wenn wir ihn zulassen
Schmerz will gefühlt werden. Er kann ein unerwarteter Besucher sein, der erst wieder verschwindet, wenn er die Aufmerksamkeit bekommt, die er verlangt. Wenn wir den Schmerz unterdrücken und verdrängen, bleibt er im Verborgenen und manifestiert sich auf anderen Wegen: in körperlicher Anspannung, schlaflosen Nächten oder einer ständigen inneren Unruhe.
Es klingt paradox, aber manchmal kann der Schmerz erst gehen, wenn wir ihm erlauben, da zu sein. Indem wir ihn bewusst anerkennen und akzeptieren, öffnen wir den Raum für Heilung. Das bedeutet, den Schmerz nicht als Feind zu betrachten, sondern als Teil unserer Reise. Wer eine Beziehung verloren hat, wird den Schmerz nicht sofort los, indem er sich ablenkt oder versucht, alles zu vergessen. Stattdessen erfordert es den Mut, sich der Leere zu stellen, die der andere Mensch hinterlassen hat, und zu akzeptieren, dass die gemeinsamen Pläne nicht mehr Realität werden.
Ebenso verhält es sich mit dem Verlust des Arbeitsplatzes oder den Ängsten vor einer sich verändernden Gesellschaft. Indem wir uns den Gefühlen stellen, statt sie zu verdrängen, können wir die innere Stärke entwickeln, die nötig ist, um wieder Fuß zu fassen.
Akzeptanz: Ein schmerzvoller, aber heilsamer Prozess
Akzeptanz ist schwer, besonders wenn wir uns eingestehen müssen, dass wir etwas verloren haben, das wir nie zurückholen können. Es ist die Erkenntnis, dass Worte ungesagt bleiben, dass vergangene Möglichkeiten verstrichen sind. Akzeptanz bedeutet, sich damit abzufinden, dass sich nicht alles im Leben kontrollieren lässt, dass es Dinge gibt, auf die wir keinen Einfluss haben.
Ein Akt der Akzeptanz kann so einfach und doch so schmerzhaft sein wie das Schreiben eines Briefs an jemanden, den es nicht mehr gibt – sei es ein Partner, der gegangen ist, ein geliebter Mensch, der nicht mehr da ist, oder sogar ein Brief an das eigene vergangene Selbst, dass man in einer bestimmten Lebensphase zurückgelassen hat. Ebenso kann es bedeuten, sich bewusst mit der Trauer über den Verlust des Arbeitsplatzes auseinanderzusetzen oder sich einzugestehen, dass die Welt, wie wir sie einst kannten, sich unwiderruflich verändert hat.
Veränderung als Teil des Lebens
Veränderung ist unvermeidlich. Sie ist die einzige Konstante, die unser Leben bestimmt. Der Schmerz, den sie mit sich bringt, ist eine natürliche Reaktion auf den Verlust von Vertrautem. Doch anstatt den Schmerz zu bekämpfen, können wir lernen, ihn zu akzeptieren, ihn als Teil unserer Erfahrung zu sehen und schließlich loszulassen. Es ist ein Prozess, der Zeit braucht. Wer eine Beziehung verloren hat, braucht Raum für Wut, Enttäuschung und Trauer, bevor sich die Tür zu einem Neubeginn öffnen kann. Wer mit den Umwälzungen einer veränderten Gesellschaft kämpft, darf sich das Unbehagen eingestehen und neue Wege suchen, sich in einer unsicheren Welt zurechtzufinden.
Manchmal sind es gerade die tiefsten Wunden, die uns daran erinnern, wie stark wir sind. Sie zeigen uns, wie wichtig es ist, die eigene Verletzlichkeit anzunehmen. Der Prozess der Heilung beginnt immer mit der Bereitschaft, sich selbst Raum zu geben, zu fühlen und zu akzeptieren, was ist.
Fazit: Der Weg zur Heilung beginnt in uns
Veränderungen sind schwer, und der Schmerz, der sie begleitet, darf nicht unterschätzt werden. Doch wir haben die Kraft, durch diesen Schmerz zu wachsen. Indem wir anerkennen, dass der Schmerz da ist, geben wir uns selbst die Möglichkeit, ihn loszulassen. Akzeptanz ist kein Zeichen der Schwäche, sondern ein mutiger Schritt hin zur Heilung. Es ist die Bereitschaft, unser Herz zu öffnen, zu fühlen und am Ende vielleicht zu verstehen, dass der Schmerz auch ein Lehrer sein kann, der uns zeigt, dass in der Veränderung auch immer eine Chance für Neubeginn steckt.
Sie benötigen Unterstützung? Ich begleite Sie gerne!
Herzlichst, Ihre Petra Flachsbarth